Donnerstag, 8. April 2010

Ein Semester in Spanien: Grundstein für die internationale Karriere

Eine Zeitlang im sonnigen Spanien leben und dabei noch was lernen – davon träumen viele. Der ehemalige Mannheimer BWL-Student Philip hat sich diesen Wunsch realisiert und zwei Semester an der Universität Sevilla studiert. Welche Folgen sein Auslandsaufenthalt für seine Karriere und sein Privatleben hatte, erzählt er im Interview.

Warum hast du dich gerade für Spanien entschieden? Was waren deine Gründe für ein Auslandssemester auf der iberischen Halbinsel?
Schon zu Beginn meines Studiums stand für mich fest, dass ich eine Zeitlang im Ausland studieren will. Da mich Spanien mit seinem Klima, der Landschaft, Kultur und Sprache schon immer interessiert hat, habe ich mich beim Akademischen Auslandsamt insbesondere nach dortigen Universitäten und bestehenden Partnerschaften mit der Universität Mannheim, meiner Heimatuniversität, erkundigt. So bin ich auf die Uni in Sevilla gestoßen und habe mich dort beworben.
Neben meinen Sprachkenntnissen, die ich unbedingt verbessern wollte, hat mich zudem interessiert, wie mein Studienfach der Wirtschaftswissenschaften in einem anderen Land vermittelt wird: Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Wie wird dort studiert? Neben dem Studium habe ich mich natürlich auch auf die Sonne und das Partyleben gefreut, auf Bekanntschaften mit Spaniern und Leuten aus anderen Ländern.

Wie gestaltete sich die Organisation deines Auslandsaufenthaltes?
Um es in einem Wort zusammenzufassen: Unkompliziert. Wie schon erwähnt war das Akademische Auslandsamt an meiner Uni mein erster Ansprechpartner und dort hat man mir tatsächlich sehr weitergeholfen. Ich habe nicht nur Informationen über spanische Universitäten erhalten sondern auch Hilfe bei der Zusammenstellung meiner Bewerbungsunterlagen. Zudem hat man mir erklärt, welche Studienleistungen ich in Spanien vorweisen muss und welche Scheine mir in Mannheim anerkannt werden, wenn ich zurück bin. Das ist gerade in einem durchgeregelten Diplomstudiengang wichtig. Über das ERASMUS-Programm bekam ich außerdem auch noch finanzielle Unterstützung (mehr dazu in diesem Blog-Beitrag).

Wie war das mit deinen Spanischkenntnissen? Auf welchem Level hat sich das bewegt?
Vor meinem Auslandsaufenthalt war mein Spanisch eher bescheiden. Dementsprechend schwierig war es auch am Anfang für mich, bei den Vorlesungen mitzukommen. Glücklicherweise hat sich mit jeder Woche länger in Spanien mein Sprachverständnis verbessert und ich konnte Vorträgen und Gesprächen zunehmend leichter folgen. Zudem habe ich mir auch selbst immer mehr zugetraut in der fremden Sprache. Nach den zwei Semestern war mein Spanisch dann ziemlich gut. Um dieses Niveau daheim in Deutschland zu erreichen, hätte ich viel mehr Zeit in Spanischkurse investieren müssen.


Wie hat die Zeit in Spanien dein weiteres Berufs- und Privatleben beeinflusst?
Rückblickend kann ich sagen, dass mir mein Auslandsaufenthalt in vielerlei Hinsicht sehr viel gebracht hat. Zum einen hat sich mein Horizont enorm erweitert, ist internationaler geworden. Neben neuen Studieninhalten und besseren Sprachkenntnissen, habe ich viele Leute kennengelernt und mein Netzwerk an Kontakten ausbauen können. Aus einem dieser Kontakte hat sich beispielsweise ein Praktikum in Österreich ergeben, das ich im Anschluss an mein Studium absolviert habe.
Ich glaube, dass mein Auslandsstudium ein erster und wichtiger Schritt war, meine Kariere zu internationalisieren und mich auf einen Job im Ausland vorbereitet hat. Auch privat war diese Zeit von enormer Bedeutung für mich. Ich habe meine Frau in Sevilla kennengelernt. Gemeinsam leben und arbeiten wir heute in ihrer Heimatstadt New York.

Welchen Ratschlag kannst du Studenten geben, die einen Trip ins Ausland planen?
Ich würde jedem empfehlen, sich schon im Vorfeld einen spanischen Tandempartner zu suchen – der idealerweise aus der Stadt kommt, in der man studieren möchte. Auf diese Weise kann man seine Sprachkenntnisse schon vorab ein wenig aufpolieren und hat einen Ansprechpartner für alle Fragen, die sich um Spaniens Sitten, Bräuche, Eigenarten, Bürokratie und um praktische Angelegenheiten drehen. Zudem bekommt man schon vorab ein paar Insider-Infos – mir wurde beispielsweise schon in Mannheim meine spätere Lieblings-Tapasbar empfohlen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Universität Sevilla (spanisch: Universidad de Sevilla) ist mit 73 350 Studenten, fünf Instituten und insgesamt 122 Abteilungen eine der größten staatlichen Universitäten in Spanien und hat ihren Sitz in der Stadt Sevilla in Andalusien.
Die Anfänge der Universität Sevilla gehen auf eine Klosterschule des Jesuitenordens aus dem späten 15. Jahrhundert zurück. 1505 erhielt man durch eine päpstliche Bulle von Julius II. das Recht, Abschlüsse in Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaften, Medizin und Bildende Kunst zu verleihen. 1551 wurde vom Stadtrat Sevilla ein sogenanntes allgemeines Studienzentrum (Estudio General) eingerichtet und die Einrichtung zur Universität erklärt.
Weitere Informationen unter: http://www.us.es
Bild: Universität Sevilla, Quelle: Wikipedia

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