Donnerstag, 25. März 2010

Erasmus und Co - Tipps zur Vorbereitung eines Auslandaufenthalts in Spanien

Derzeit studieren mehr als 4 000 Deutsche an den über 70 spanischen Hochschulen. Die Gründe für ein Gaststudium an einer der spanischen Universitäten liegen auf der Hand: Nicht nur das sonnige Wetter und die lebendige Kultur Spaniens locken in den Süden, sondern auch die Möglichkeit, die Weltsprache Spanisch zu lernen oder die bereits bestehenden Spanischkenntnisse zu vertiefen. Doch was gilt es zu beachten bei der Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts? Im Folgenden geben wir euch erste Tipps und nützliche Hinweise.

Ein unkomplizierter Weg nach Spanien ist ein Gaststudium im Rahmen des Erasmusprogramms der EU. Es dauert in der Regel ein oder zwei Semester und wird in das Studium an der Heimatuniversität integriert. Damit die in Spanien erbrachten Leistungen (credit points) in Deutschland anerkannt werden ist es von Vorteil, bereits vor dem Auslandsstudium mit dem dafür zuständigen Dozenten oder Prüfungsamt abzusprechen, bei welchen Kursen eine Anrechnung möglich sein wird.

Über die Bewerbungsmodalitäten informiert der Erasmusbeauftragte des Fachbereichs an der Heimatuni. Benötigt werden häufig ein in Spanisch verfasster Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und ein Nachweis über ausreichend vorhandene Sprachkenntnisse. Auch ein Referenzschreiben eines Professors ist oftmals notwendig. Wer mit seinem Spanisch noch Aufholbedarf hat, für den ist die erste Anlaufstelle das Sprachenzentrum der eigenen Uni, aber auch das spanische Kulturinstitut Cervantes bietet Spanischunterricht an. Mehr Infos dazu findest du in diesem Artikel auf unserem Blog.

Das Studium in Spanien ist kostenpflichtig. Die Studiengebühren variieren von Hochschule zu Hochschule und hängen vom Studienfach ab. So ist z. B. das Medizinstudium teurer als das Studium von Sprachen. Allerdings entfallen die Studiengebühren, wenn man an einer der Partneruniversitäten der eigenen Uni im Rahmen des Erasmus-Programms studiert.
Neben dem Erasmusprogramm gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, einen Aufenthalt an einer spanischen Universität zu realisieren, wie zum Beispiel über ein Masterprogramm.

Beim Studium im Rahmen des Erasmus-Programms bekommen Studenten ein Stipendium, das im Moment bei etwa 300 Euro liegt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Auslandbafög zu beantragen. Selbst Studenten ohne Anspruch auf Inlandsbafög können Auslandsbafög erhalten. Auf jeden Fall sollte man einen Antrag stellen. Das für die Förderung einer Ausbildung in Spanien zuständige Studentenwerk ist das Studentenwerk Heidelberg. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt Stipendien für einen Auslandsaufenthalt von mindestens drei Monaten und informiert über weitere Förderungsmöglichkeiten.

Da Spanien ein Mitglied der Europäischen Union ist, braucht man für die Anreise nichts weiter als einem gültigen Personalausweis. Danach muss man sich innerhalb von 90 Tagen beim Einwohnermeldeamt zu melden. Vor dem Aufenthalt in Spanien ist es dringend notwendig, sich bei der eigenen deutschen Krankenkasse zu informieren, was im Krankheitsfall zu tun ist, auch wenn innerhalb der EU ein Sozialversicherungsabkommen besteht.

Erfahrungen von Studenten zeigen, dass die anfallenden Kosten für Versicherungen, Essen, Freizeit usw. ungefähr 700 Euro im Monat betragen. Darüber hinaus kommt die Miete für Unterkunft hinzu. Am preisgünstigsten wohnt man im Wohnheim der jeweiligen Universität. Dabei unterscheiden sich spanische Wohnheime grundlegend von den deutschen. Sie sind eher mit einem Hotel zu vergleichen. Studenten wohnen in einen Ein- bis Vierbettzimmer mit Halb- oder Vollpension. Die Zimmer werden vom Personal gesäubert, auch um saubere Bettwäsche muss man sich nicht selbst kümmern. Die Miete für ein Zimmer im Wohnheim liegt bei 500 Euro im Monat. Die Mieten für eine eigene Wohnung hängen von der Stadt und der Lage ab. In Großstädten wie Madrid oder Barcelona beträgt die Miete für ein WG-Zimmer zwischen 300 bis 400 Euro.

Der DAAD bietet auf seinen Webseiten eine nützliche Übersicht über alles Wissenswerte rund um einen Bildungsaufenthalt in Spanien.

Donnerstag, 18. März 2010

Master in Spanien: Infos und Starthilfe

Im Laufe des Bachelorstudiums stellt sich immer wieder die Frage: Wie geht es nach dem Abschluss weiter? Soll ich einen Master „dranhängen“? Doch was und vor allem wo weiterstudieren? Eine spannende Alternative zu einem aufbauenden Studium in Deutschland ist ein Masterprogramm in Spanien. Denn mit einem deutschen Bachelorabschluss ist es grundsätzlich ohne größere Probleme möglich, in Spanien ein Masterstudium anschließen. Denn im Zuge des Bologna-Prozesses zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums hat Spanien sein Studiensystem auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt und so einen Wechsel für deutsche Studenten erheblich erleichtert. Das Besondere dabei: Das Masterstudium in Spanien dauert anders als in Deutschland in der Regel nur ein Jahr.

Zunächst muss aber entschieden werden, welcher Masterstudiengang der jeweils passende ist. Ob Mikrobiologie auf Mallorca oder Public Management in Santiago de Compostela, das Angebot ist umfangreich und wächst stetig. Bei der Auswahl behilflich ist die Suchmaschine des spanischen Bildungsministeriums. Weitere Recherchemöglichkeiten bieten die Internetportale „Studieren in Spanien“ und masterportal.eu.

Die Hochschulen in Spanien entscheiden selbst über die Zulassung zu den angebotenen Masterstudiengängen, daher gilt sich rechtzeitig zu informieren und zu bewerben. Denn als Zugangsvoraussetzungen sind neben den obligatorischen Bachelorabschluss auch noch andere Nachweise erforderlich. Verlangt werden häufig ausführliche Motivationsschreiben sowie Empfehlungsschreiben bzw. Gutachten von bisherigen Professoren. Natürlich sind für einen Masterstudiengang an einer spanischen Universität ausreichende Spanischkenntnisse unerlässlich. Diese müssen ausländische Bewerber mit dem offiziellen Zertifikat zum Nachweis spanischer Sprachkenntnisse, kurz DELE, nachweisen. Das spanische Kulturinstitut in Deutschland, das Instituto Cervantes, bietet hierzu Kurse und Prüfungen an. Ausführliche Infos sind in dieser Broschüre zusammengestellt (PDF-Datei / 0,5 MB).


Für Masterstudiengänge werden in Spanien Gebühren verlangt, deren Rahmen von der Regierung jährlich festgelegt wird. Zuletzt bewegten sich die Studiengebühren für ein Masterprogramm zwischen 960 und 1680 Euro. In einzelnen Regionen können zusätzliche Gebühren hinzu kommen. Weitere Informationen bietet die Website der spanischen Hochschulstiftung Universidad.es. Zur Finanzierung des Masterstudienganges kann man sich um eines der zahlreiche Förderprogramme und Stipendien bewerben. Eine Übersicht über Stipendienprogramme gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) auf seinen Internetseiten. Auch BAföG kann man im Ausland bekommen, die Regelungen hierzu sind jedoch recht komplex. Grundlegende Informationen gibt es hier.

Übrigens, Masterprogramme in Spanien werden in verschiedenen Sprachen, auch auf Englisch angeboten. Diese Suchmaschine mit nicht-spanischsprachigen Angeboten gibt eine ersten Überblick und verlinkt auf die einzelnen Angebote.

Gut Ding will Weile haben, das gilt besonders für die Organisation eines Masterstudiums im Ausland. Mindestens ein Jahr vor dem angestrebten Studienbeginn sollte man mit den Planungen beginnen. Erste Anlaufstellen sind in Deutschland der DAAD und die spanische Hochschulstiftung Universidad.es. Bei Detailfragen wendet man sich am besten direkt an die Hochschule, die den gewünschten Studiengang anbietet. Einen Überblick über Masterprogramme bietet natürlich auch die Hochschulmesse StudyWorld in Berlin mit Schwerpunkt Spanien. Knapp 20 spanische Bildungsinstitutionen sind auf der Messe versammelt, somit stehen zahlreiche Ansprechpartner aus ganz Spanien zur Verfügung. Die StudyWorld findet am 23. und 24. April statt, mehr Infos unter www.studyworld2010.com.

Foto: Universidad de las Islas Baleares, Palma; Quelle: Wikipedia

Donnerstag, 11. März 2010

Traumziel Spanien: Sonne, Strand und „vieles mehr“

Spanien erfreut sich bei den Deutschen großer Beliebtheit, rund elf Millionen Bundesbürger verbringen jährlich ihren Urlaub im sonnigen Königreich. Das Land bietet nicht nur Sonne, Strand und Meer. Die große Vielfalt ist es, die Spanien zu einem Traumziel für Touristen, aber auch für Studenten macht. Im Folgenden haben wir Wissenswertes, Kurioses sowie Bekanntes und weniger Bekanntes über das Land für euch zusammengestellt:
  • Spanien ist so groß ist wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Dabei hat das Land mit rund 46 Millionen Menschen aber nur halb so viele Einwohner. Etwa 78 Prozent der Bevölkerung lebt in Städten. Spanien hat zwei Millionenstädte, Madrid (3,3 Mio. Einwohner) und Barcelona (1,6 Mio. Einwohner).
Bei Spanien denken viele zunächst an Meer und sonnige Strände, und das nicht ohne Grund. Zum spanischen Staatsgebiet gehören die kanarischen Inseln im Atlantik und die Balearen im Mittelmeer. Diese Inseln nicht mit einberechnet verfügt das Land über eine beeindruckende Küstenlänge von 3144 Kilometern, davon etwa 2000 Kilometer Strände.

Mehr als nur Strand: Spanien ist mit einer mittleren Höhe von 660 Metern über dem Meeresspiegel nach der Schweiz gleichzeitig das gebirgigste Land Europas. Im Norden bilden die Pyrenäen die Grenze zu Frankreich, im Süden erhebt sich das Massiv der Sierra Nevada. Im Landesinneren dominiert die karge Hochfläche Meseta, geteilt und umrahmt durch mehrere Gebirgszüge.
  • Spanien weiß seine besonderen klimatischen Verhältnisse – bis zu 50 Grad im Sommer im Südosten des Landes oder starke Regenfälle im Frühjahr und Herbst im Norden – zu nutzen: Erneuerbare Energien spielen bei der Stromerzeugung eine immer wichtigere Rolle. Mittlerweile stammen etwa 20,5 Prozent des erzeugten Stromes aus regenerativer Energie. Genutzt wird vor allem die Wind- und die Solarenergie. Spanien verfügt außerdem über das größte Sonnenwärmekraftwerk Europas und will seine Kapazitäten in diesem Bereich weiter ausbauen.
  • Die regionale Vielfalt wird in Spanien hochgehalten. Spanier fühlen sich in erster Linie als Kastilianer, Basken, Andalusier, Katalanen, Galicier, Levantiner oder Mallorquiner. Diese Vielfalt zeigt sich auch bei den Sprachen des Landes (mehr dazu auch in unserem Text zu den Sprachen Spaniens). Das Kastilische oder Spanische ist die offizielle Landessprache. Außerdem haben in den entsprechenden Autonomen Regionen Katalanisch, Galicisch, Baskisch, Valencianisch, Mallorquinisch und Aranesisch einen offiziellen Status.
  • Der spanische Alltag unterscheidet sich heute zwar nur noch wenig von dem anderer europäischer Länder, dennoch gibt es einige interessante Unterschiede. Das Mittagessen, die wichtigste Mahlzeit des Tages, wird zwischen zwei und drei Uhr nachmittags eingenommen. Für die anschließende Ruhepause in der nachmittäglichen Hitze, die Siesta, bleibt den meisten Spaniern aber heute keine Zeit mehr. Dennoch sind viele kleinere Geschäfte bis vier oder fünf Uhr nachmittags geschlossen, um dafür bis in die Abendstunden zu öffnen. Das Abendessen findet demensprechend erst gegen neun oder zehn Uhr am Abend statt.
  • Die spanische Küche ist regional sehr unterschiedlich. Fisch und Meeresfrüchte spielen traditionell eine wichtige Rolle. Besonders bekannt sind Tapas (span. für Deckel, Abdeckung), von denen es die unterschiedlichsten Varianten gibt. Diese kleinen Mahlzeiten werden kalt oder warm als Appetithäppchen typischerweise in Tapas-Bars gereicht. Typische Tapas sind Oliven, Käse, verschieden zubereiteter Fisch und Meeresfrüchte sowie kleine Tortilla-Ecken. Dabei sind Tapas teilweise viel mehr als einfache Snacks. Nicht selten sind sie aufwändig zubereitete und ansprechend präsentierte kleinere Versionen von Hauptmahlzeiten.
  • Nationalsport Nummer Eins in Spanien ist zweifellos Fußball. In der höchsten Spielklasse der spanischen Liga, der Primera División, sind einige der besten Fußballspieler und Vereine der Welt zu finden. International bekannt und sehr erfolgreich sind vor allem die Clubs Real Madrid, FC Barcelona und der FD Valencia, die zusammen bereits 35 Trophäen bei internationalen Turnieren gewinnen konnten. Die spanische Nationalmannschaft ist international jedoch weniger erfolgsverwöhnt. 1964 und 2008 wurden die Spanier Europameister, ein Weltmeistertitel steht noch aus. Aktuell stehen die spanischen Herren jedoch auf Platz eins der FIFA-Weltrangliste, was für die Fußball-WM im Sommer hoffen lässt.

Grundlegende Informationen zu Spanien bieten unter anderem das Online-Nachschlagewerk Wikipedia und das Portal wissen.de. Ein mehrere hundert Seiten starkes Porträt des modernen Spanien stellt die spanische Regierung auf Englisch und Spanisch bereit unter www.eu2010.es (PDF Datei / 18,5 MB).

Bilder: Strand: © Manfred Walker / PIXELIO, Sonnenwärmekraftwerk: Wikipedia

Donnerstag, 4. März 2010

Spanien und seine Sprachen

Spaniens Bevölkerung ist auf Grund seiner Geschichte kulturell alles andere als homogen. Das zeigt sich besonders deutlich in der Sprachenvielfalt des Landes. Neben Spanisch oder Kastilisch gibt es noch eine Reihe eigenständiger Sprachen, die in den jeweiligen autonomen Gebieten Amtssprachen sind. Eine der bedeutendsten ist Katalanisch mit etwa neun bis zehn Millionen Sprechern. Es wird in Katalonien, dessen Hauptstadt das wunderschöne Barcelona ist, auf den Balearen, dem liebsten Urlaubsziel der Deutschen, und in der Metropole Valencia gesprochen. Aber auch in dem kleinen Andorra ist es ebenfalls Amtssprache. Zudem sind Galicisch und Baskisch verbreitete Sprachen in Spanien.

Spanisch stammt aus der Region Kastilien, daher oftmals als „Kastilisch“ bezeichnet, und wird von über 450 Millionen Menschen weltweit gesprochen. Und das nicht nur auf der Iberischen Halbinsel. Ganz Lateinamerika, Brasilien ausgenommen, spricht Spanisch. Damit ist Spanisch nicht nur eine Weltsprache, sondern auch die am viert häufigsten gesprochene. Nicht zuletzt auch aus diesem Grund erfreut sich Spanisch großer Beliebtheit unter den Lernern einer Fremdsprache und ist nach Englisch zu der am meisten erlernten Fremdsprache avanciert.
Folgende Karte zeigt die weltweite Verbreitung des Spanischen (zum Vergrößern einfach anklicken):


Wer in Spanien studieren möchte, sollte bereits im Vorfeld über gute Sprachkenntnisse verfügen. Spanisch bzw. Kastillisch steht dabei sicherlich im Vordergrund, auch wenn an katalanischen Hochschulen teilweise auf Katalanisch gelehrt wird. Eine erste Anlaufstelle für Spanischlerner ist das spanische Kulturinstitut Instituto Cervantes, dass in Berlin, Bremen, Hamburg und München vertreten ist. Im Internet präsentiert sich das Institut, das neben Sprachkursen zahlreiche Veranstaltungen rund um die spanische Kultur anbietet, zu finden unter http://www.cervantes.de/.

Eine Übersichtsseite zu Sprachschulen in Deutschland und aller Welt bietet der Internetauftritt der Sprachenmesse Expolingua Berlin, die jährlich im November stattfindet. Auf deren Seiten sind auch zahlreiche Links zum Selbststudium des Spanischen im Internet zu finden, wie beispielsweise Onlinekurse, Wörterbücher und Podcasts.

Wer preiswerte, aber dennoch anspruchsvolle und von kompetenten Lehrern geführte Sprachkurse sucht, um sein Spanisch vor dem Auslandsaufenthalt auf Vordermann zu bringen, ist sicherlich auch an den Sprachenzentren der deutschen Unis gut aufgehoben. Das umfangreiche Angebot richtet sich hauptsächlich an Studenten, aber auch Außenstehende können es gegen einen geringen Aufpreis nutzen.

Links zu Sprachenzentren einiger deutscher Universitäten:
FU-Berlin

StudyWorld 2010: Diese spanischen Universitäten sind vor Ort